Die Menstruation

Das Wichtigste in Kürze:

Die Menstruation wird auch Periode oder Tage genannt. Die meisten Mädchen bekommen ihre erste Menstruation mit ca. 12 Jahren. Die letzte Blutung findet mit etwa 47 Jahren statt. Die Menstruation unterliegt einem monatlichen Zyklus, der ungefähr 28 Tage dauert. Als Beginn dieses Kreislaufs gilt der erste Tag der Regelblutung. Diese dauert meistens 4 – 5 Tage. Durch eine bestimmte Hormonausschüttung reift eine Eizelle heran. Beim Eisprung kann diese Eizelle befruchtet werden, das heißt, dass man dann schwanger werden kann. Wenn man keinen Sex hatte, wird die Eizelle nicht befruchtet. Dann leitet der Körper eine neue Menstruation ein und der Kreislauf beginnt von vorne.

 

Was ist eigentlich die Menstruation?

Verschiedene Menstruationsutensilien

Einmal im Monat bekommt fast jedes Mädchen oder jede Frau ihre Menstruation. Sie wird auch Periode oder Tage genannt. Das Wort „Menstruation“ kommt aus dem lateinischem und bedeutet „das Ereignis, das alle Monate wiederkehrt“. Das ist sehr treffend, denn die Menstruation haben Frauen jeden Monat. Das erste Mal bluten Mädchen in der Pubertät. Zwischen dem 11. Und 15. Lebensjahr setzt die erste Menstruation ein. Diese erste Blutung wird auch „Menarche“ genannt. Erst in den Wechseljahren, die bei Frauen zwischen dem 45. Und 55. Lebensjahr auftritt, menstruieren Frauen nicht mehr.

Die Blutung ist ein Zeichen dafür, dass ein Mädchen geschlechtsreif ist. Das heißt, dass sie ab diesem Zeitpunkt schwanger werden kann. Das ist doch eigentlich ein schönes Ereignis, nicht wahr? Ab der ersten Menarche wiederholt sich im Körper ein Wechselspiel der Hormone. Die Menstruation unterliegt einem Zyklus, der jeweils ungefähr 28 Tage dauert. Dabei wechseln sich Eisprung und Menstruation ab. Und das alles wird durch Hormone gesteuert.

Was passiert da im Körper? – Der Menstruationszyklus

Der Menstruationszyklus, kurz Zyklus, dauert im Durchschnitt 28 Tage. Bei manchen Mädchen aber auch nur 25 Tage oder sogar 30 Tage. Bei manchen ist er sehr regelmäßig, so dass Eisprung und die Blutung immer in einem genau gleichen Abstand verlaufen, bei anderen ist er nicht so regelmäßig und fällt vielleicht sogar für einen Monat aus.

In den ersten 10 Tagen des Zyklus werden die Eierstöcke durch zwei Hormone stimuliert1, woraufhin in einem der beiden Eierstöcke eine Eizelle heranreift.

In der Zyklusmitte ist die Eizelle dann bereit befruchtet zu werden. Das nennt man Eisprung. Dabei tritt die Eizelle aus dem Eierstock aus und wandert durch den Eileiter in die Richtung der Gebärmutter. Die Gebärmutter ist schon auf die Eizelle vorbereitet. Durch den Eisprung wurde nämlich das zusätzliche Hormon Progesteron (Gelbkörperhormon) ausgeschüttet, wodurch der Gebärmutter Bescheid gesagt wurde, dass die Eizelle bald ankommen wird. Die Gebärmutter bildet dann besonders viel Gebärmutterschleimhaut.

Wenn die Eizelle dort nicht durch ein Spermium befruchtet wird, baut sich die Gebärmutterschleimhaut wieder ab und die oberste Schicht der Schleimhaut wird zusammen mit der Eizelle ausgestoßen. Da die Gebärmutterschleimhaut sehr gut durchblutet ist, blutet man dabei. Das wird dann Menstruation genannt. Frauen verlieren bei der Menstruation ungefähr 150 Milliliter Blut. Das hört sich viel an, aber diese Menge würde nur eine halbe Tasse füllen. Die Menstruation, also die Blutung, dauert ungefähr 4-5 Tage. Und dann fängt alles wieder von vorne an…

Kann man merken, dass die Menstruation bald einsetzt?

Bevor die Menarche, also die erste Menstruation einsetzt, haben Mädchen meistens schon ein halbes bis zwei Jahre davor einen glasigen, weißlichen Ausfluss. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Hormonbildung bald startet. Auch Frauen, die bereits menstruieren, haben manchmal diesen Weißfluss. Das ist ganz normal und kein Grund zur Sorge. Ihr braucht dafür auch keine Tampons oder Binden.

Viele Frauen spüren auch den Eisprung. Dann kann es zum Beispiel im Unterleib kurz ziehen. Manchmal kommt es zudem zu einer kleinen Blutung.

Der Zeitpunkt des Eisprungs kann man übrigens auch durch das Messen der Körpertemperatur erkennen. Zur Zeit des Eisprungs ist die Körpertemperatur um 0,5 Grad höher.

Was beeinflusst die Menstruation?

Die Menstruation wird von Hormonen beeinflusst. Wenn der Zyklus sehr unregelmäßig ist, kann das vielleicht daran liegen, dass die Hormone nicht mehr im Gleichgewicht sind. Das kann eine Frauenärztin testen. Deswegen ist es auch wichtig zur Frauenärztin zu gehen, wenn du Probleme mit deiner Menstruation hast.

Das Körpergewicht spielt bei einem guten Ablauf des Menstruationszyklus ebenfalls eine Rolle. Untergewicht bringt oft die Hormonausschüttung, und damit den Menstruationszyklus, durcheinander oder stoppt ihn ganz. Extremes Übergewicht kann auch dafür sorgen, dass es zu unregelmäßigen Regelblutungen kommt.

Stress ist zudem ein weiterer Faktor, der den Zyklus beeinflusst. Wenn man viel Stress hat, kann die Regelblutung auch ausbleiben.

Regelmäßiger Sport, eine gesunde Ernährung und psychische Ausgeglichenheit, also kein Stress, sorgen für einen reibungslosen Ablauf bei der Menstruation.

Wie lange dauert die Menstruationsblutung?

Im Schnitt bluten Frauen 4 – 5 Tage. Junge Frauen und Mädchen haben aber oft noch einen unregelmäßigen Zyklus, das das Zusammenspiel der Hormone sich erst einpendeln muss.

Warum riecht Menstruationsblut?

Das Menstruationsblut besteht nicht nur aus Blut, sondern auch aus Bakterien, Schleim und vaginalem Gewebe. Das Menstruationsblut also einen Eigengeruch hat, ist ganz normal. Wenn der Geruch sich aber verändert und zum Beispiel nach Fisch riecht, ist das ein Grund zur Frauenärztin zu gehen. Das kann zum Beispiel auf eine Bakterienerkrankung hindeuten.

Um Geruch zu vermeiden solltest du atmungsaktive Unterwäsche zu tragen – also aus Baumwolle und nicht aus Plastikstoffen. Zudem sollten Hygieneartikel wie Tampons und Binden regelmäßig gewechselt werden. Aber Finger weg von speziellen Seifen oder Reinigungslotionen! Die können die Vaginaflora2 zerstören und machen den Geruch nur schlimmer.

Schmerzen während der Menstruation

Bei manchen Mädchen ist die Menstruation sehr schwach und verläuft ganz ohne Schmerzen. Bei anderen kann es aber durchaus zu heftigen Schmerzen oder anderen Problemen kommen! Dazu gehören: Schmerzende Krämpfe um Unterleib, Rückenschmerzen, Unterleibsschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüche, Müdigkeit und Energielosigkeit und Stimmungsschwankungen.

Schmerzen während der Menstruation entstehend meistens dadurch, dass sich die Gebärmutter krampfhaft zusammen zieht. Durch diese Kontraktionen werden Blut und Schleimhaut während der Menstruation ausgeschieden.

Andere Ursachen für die Schmerzen sind Infektionen oder Muskelknoten in der Gebärmutterwand.

Ein bisschen Schmerzen sind also, leider, normal. Wenn diese aber nicht zu ertragen sind, solltet ihr auf jeden Fall zur Ärztin gehen. Diese kann euch Schmerzmittel verschreiben. Manchen Mädchen hilft auch die Pille, da durch die zusätzlichen Hormone in der Pille weniger Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird und die Blutung so kleiner ist.

Wie können die Schmerzen gelindert werden?

Neben Schmerzmitteln und der Pille gibt es auch einfache „Hausmittelchen“. Verzichtet auf koffeinhaltige Getränke, zum Beispiel Cola oder Kaffee. Vermeide Stress und entspann dich. Mache Sport oder gehe spazieren. Nimm ein warmes Bad oder mache dir eine Wärmflasche, die du dann auf den Bauch legst. Trinke einen warmen Tee.

Was passiert, wenn die Menstruation ausfällt?

Erst mal: keine Panik! Eine ausbleibende Menstruation muss nicht unbedingt etwas Schlimmes bedeuten. Es heißt auch nicht, dass du schwanger bist. Wenn du ungeschützten Sex oder eine Verhütungspanne hattest (-> Verhütung), solltest du das natürlich sofort bei deiner Frauenärztin abklären.

Eine ausbleibende Menstruation kann aber auch andere Gründe haben. Zum Beispiel durch: Stress, Körperliche und psychische Belastung (zum Beispiel durch Leistungssport), Hormonstörungen, Tumore im Eierstock, Absetzen der Pille (der Zyklus braucht einige Zeit, um sich wieder einzupendeln) und Chronische Erkrankungen.

Um die Gründe abzuklären, solltest du unbedingt zu deiner Frauenärztin gehen. Besonders, wenn deine Regel über einen längeren Zeitraum ausbleibt.

Kann ich während der Menstruation schwanger werden?

Frauen können nur ein paar Tage im Monat schwanger werden. Nämlich während der Zeit um den Eisprung. Diese Zeit nennt man auch die fruchtbaren Tage. Ungefähr am 14. Tag deines Zyklus, also etwa eine Woche nach dem Ende deiner Menstruation, findet der Eisprung statt und ab diesem Zeitpunkt kann das Ei von einem Spermium befruchtet werden. Das Ei selbst „lebt“ nur einen Tag. Sperma kann aber bis zu fünf Tage in der Gebärmutter überleben und dort auf das fertige Ei „warten“. Die fruchtbaren Tage beginnen also ein paar Tage vor dem Eisprung und gehen bis zu einem Tag danach.

Heißt das also, dass man während der Menstruation gar nicht schwanger werden kann? Nicht ganz. Wenn die Menstruation sehr lange geht, zum Beispiel eine ganze Woche, und man kurz danach Sex hatte, der Sex also nahe am Eisprung stattfand, kann das Ei befruchtet werden.

Der Zyklus ist aber gerade bei jungen Mädchen und Frauen noch unregelmäßig. Es ist also keine sichere Verhütungsmethode nur während der unfruchtbaren Tage Sex zu haben.

Darf man während der Menstruation Sex haben?

Ja, natürlich kannst du während der Menstruation Sex haben! Ein Orgasmus ist sogar sehr krampflösend, wenn du zum Beispiel starke Schmerzen während der Menstruation hast.

In manchen Kulturen oder Religionen gelten Frauen und Mädchen während der Menstruation als unrein. Dabei ist die Menstruation ganz natürlich und gehört zum Zyklus dazu. Ohne die Menstruation könnten Frauen gar nicht schwanger werden!

Körperlich gesehen spricht nichts dagegen auch während der Menstruation Sex zu haben. Um Blutflecken zu vermeiden, kannst du ein Handtuch unter den Po legen. Es gibt auch spezielle Soft-Tampons oder Schwämmchen, die du beim Sex während der Periode verwenden kannst. Bitte benutze keine normalen Tampons! Und achte darauf auch währenddessen zu verhüten.

Tampons, Binden, Schwämmchen oder Menstruationstasse?

Wie und mit was du das Menstruationsblut auffängst bleibt ganz dir überlassen. Viele Mädchen benutzen zuerst Binden, wenn sie ihre Menstruation noch nicht lange haben. Das Benutzen von Tampons bedarf etwas Übung, aber man hat schnell den Dreh raus.

Binden sind eine wattierte Unterlage, die in den Slip geklebt wird. Tampons sind ein gepresster Wattebausch, der in die Vagina eingeführt wird. Es gibt sie in verschiedenen Größen, je nachdem, wie stark dein Zyklus ist. Es ist übrigens nicht wahr, dass ein Tampon das so genannte Jungfernhäutchen zerstört! Mehr dazu im Beitrag  Jungfernhäutchen.

Es gibt auch Schwämmchen. Diese sind ein Naturprodukt und werden, wie Tampons, in die Vagina eingeführt. Nach der Benutzung können sie mit Essigwasser ausgewaschen werden und sind dann wiederverwendbar. Neben den Wegwerf-Binden gibt es übrigens auch Stoffbinden, die auch wiederverwendbar sind!

Vielleicht hast du auch schon von Menstruationstassen gehört? Menstruationstassen haben, wie der Name schon sagt, eine Tassenform und werden auch in die Vagina eingeführt. Es gibt eine genaue Anleitung, die den Tassen beiliegt, wie das Ganze funktioniert! Menstruationstassen können in der Toilette geleert werden und nach der Reinigung wieder verwendet werden. Sie sind also sehr sparsam – nicht nur für deinen Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt. Es gibt sie auch in verschiedenen Stärken und Größen, so dass du die Richtige für dich finden kannst.

Habt ihr noch Fragen oder möchtet noch mehr Informationen zum Thema? Dazu klickt bitte hier.

 

Links zum Nachlesen:

O.B.: Menstruationszyklus. https://www.ob.de/der-zyklus-so-verlaeuft-ihre-menstruation

Gesundheitsonformation: Was passiert bei der Menstruation? https://www.gesundheitsinformation.de/film-was-passiert-bei-der-menstruation.2563.de.html

Aufklärungsstunde: Häufige Fragen zur Menstruation und menstruationshygiene. https://www.aufklaerungsstunde.de/service-fragen/menstruation

1 follikelstimulierendes und luteinisierendes Hormon, FSH und LH

2 Die Vaginaflora besteht aus einem Gemisch aus Bakterien. Die sind nicht etwa schädlich. Im Gegenteil, sie haben sogar eine Schutzfunktion und verhindert, dass schädliche Keime in die Vagina eindringen.